Ortschaften
Mitterstockstall ist ein Straßendorf in einem breiten Lössgraben, an dessen Sohle sich der Krampugraben befindet. Der Krampugraben ist ein Entwässerungsgraben, der kaum Wasser führt, bei starken Niederschlägen jedoch merklich anschwellen kann. Entlang der südlichen Böschung befindet sich in etwas erhöhter Lage eine zweite Siedlungsstraße, die so genannte „Zeile“. Dieser Name dürfte auf die „Geißzeile“, einer früheren Kleintierhirtenansiedlung zurückzuführen sein. In der Mitte des Dorfes, an der nördlichen Steilflanke des Grabens, befindet sich ein Hügel, auf dem früher eine Burg stand (Bild „Vischer Stich“ um 1670). Am Füße dieses Hügels steht noch ein heute bewohntes Wirtschaftsgebäude der damaligen Burg, das „Schloss Mitterstockstall“. |
Neustift ist ein Angerdorf zwischen Wagram und linkem Donauufer. - Etwa 220 m östlich des Ortes in der Flur Teufelsgrund befindet sich ein kleiner künstlicher Hügel (Hügelgrab?) welcher urkundlich 1399 erwähnt wurde. - Um den teilweise verbauten Anger befinden sich überwiegend geschlossene, traufständige Verbauungen durch Zwerch- und Zwerchhakenhöfe. Es ist ein guter Altbestand mit einigen späthistorischen Fassaden. An der Süd- und Nord-Seite des Angers befinden sich „Hintausgassen“ mit zum Teil geschlossener Stadelreihe vorhanden. KircheDie Ortskirche ist dem heiligen Sebastian geweiht und befindet sich am Anger. Es ist ein barockklassizistischer Bau von 1776. Die Orgel wurde 1909 renoviert. Die Glocke ist seit 1948 im Turm. |
Oberstockstall ist ein Doppelstraßendorf nördlich des Wagrams. Es gibt Funde aus der Urnenfelder- und Hallstattzeit. Urkundlich wurde Oberstockstall 1133 und 1938 erwähnt. In der Ortschaft befinden sich überwiegend Zwerchhöfe, an der zum Schloss ansteigenden Straße einige Hakenhöfe mit schlichten Putzfassaden aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. SchlossDas Schloss befindet sich in erhöhter Lage im Südwesten des Ortes. Es ist ein Renaissancebau aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, über mittelalterlichem Vorgängerbau gebaut, im Anschluss an eine frühgotischen Kapelle errichtet. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der Trakt nach Norden verlängert und im späteren 17. Jahrhundert durch Wirtschaftstrakte erweitert. Ursprünglich war es ein Wirtschaftshof des Bistums Passau, um 1548 durch Kanonikus Christoph Trenbeck als Herrschaftssitz ausgebaut. Im 18. Jahrhundert fungierte der Bau als Verwaltungssitz des Passauer Domkapitels. KapelleDie Schlosskapelle befindet sich an der Südseite, ein schmaler, hoch gestreckter Rechteckbau, der um 1320 entstand. Schlossgebäude Unregelmäßige, zwei- bis dreigeschossige Anlage mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden um einen rechteckigen Hof. Der Südtrakt schließt im Westen an der Kirche an. HäuserHaus Nr. 23 „Bärenhof“: zweigeschossiger Bau, zum Teil aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Im Hof steht eine lebensgroße Steinfigur eines aufrecht stehenden Bären aus dem 17. Jahrhundert KleindenkmälerSandsteinfigur des heiligen Johannes Nepomuk aus dem 2. Viertel des 18. Jahrhunderts, zu einer Kriegergedenkstätte erweitert. |
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KG Kollersdorf KapelleDie Kapelle wurde in den Jahren 1842 bis 1843 errichtet. Sie ist als schlichter Apsisbau ausgeführt. Seitliche Lunettenfenster erhellen den mit einer Flachdecke ausgestalteten Innenraum. Bereits von weitem sichtbar ist der mächtige Dachreiter mit Rundbogenfenstern und einer mit Blech beschlagenen Biedermeierhaube. Schutzpatron ist der hl. Josef. Im Jahre 2011 hat sich der Dorferneuerungsverein Kollersdorf-Sachsendorf die Renovierung der Ortskapelle zum Ziel gesetzt. Diese umfasste das Lackieren der Dachreiterverblechung, Erneuerung des inneren und äußeren Sockelputzes und die Färbelung des gesamten Innen- und Außenbereiches. Insgesamt wurden 520 Arbeitsstunden freiwillig geleistet. Beim Kapellenfest am 8. Juli 2012 nahm Monsignore Josef Morgenbesser die Segnung der neu renovierten Ortskapelle vor. Kriegerdenkmal SachsendorfDas Kriegerdenkmal wurde am 1. Juli 1923 von Pfarrer Josef Dedelbacher geweiht. Die Errichtungskosten wurden durch Spenden der Ortsbewohner gedeckt. Das Denkmal ist in Wachauer Marmor ausgeführt. Der Obelisk trägt einen Adler mit ausgebreiteten Schwingen, das „Eiserne Kreuz“ steht für „hervorragende soldatische Pflichterfüllung“. Die Anlage ist mit einem schmiedeeisernen Einfassungsgitter umgeben. Pfarrer Wilhelm Grubmüller berichtet in der Altenwörther Pfarrchronik, dass am 3.11.1957 das Kriegerdenkmal geweiht worden ist, nachdem zuvor je 2 Steintafeln mit den Namen der im 2. Weltkrieg Gefallenen angebracht worden waren. 1985 wurden Sanierungsmaßnahmen und die Vergoldung der Inschriften vorgenommen. ZeitenblickeUnter diesem Titel hat der Dorferneuerungsverein Kollersdorf-Sachsendorf ein Projekt zum Ideenwettbewerb der NÖ Dorf- und Stadterneuerung eingereicht.
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Unterstockstall ist ein Angerdorf, welches zu einem Mehrstraßendorf erweitert wurde. Es wurden Funde aus der Bronzezeit, Urnenfelderzeit und aus der Zeit der Slawen des 9. Jahrhunderts nach Christus gemacht. Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1386 registriert. Die ursprüngliche Ortsform wurde weitgehend verändert. Lockere Verbauung überwiegend durch Zwerchhöfe. Einige Ackerbürgerhäuser aus dem 3. Viertel des 18. und 19. Jahrhunderts OrtskapelleDie Ortskapelle ist dem heiligen Urban geweiht. Restauriert wurde die Kapelle 1948. Das Altarblatt stellt die heilige Dreifaltigkeit dar und stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. HäuserHaus Nr. 16: spätbarock, zweigeschossiger Bau mit Walmdach, um 1760/70. KleindenkmälerFeldkapelle, am westlichen Ortsausgang, erbaut und urkundlich 1868 erwähnt. |
Winkl ist ein Zeilendorf südlich von Kirchberg am Wagram. Es wurden Urnenfelder und hallstattzeitliche Funde gemacht. Urkundlich wurde Winkl 1440 erwähnt. Es gibt urkundlichen Aufzeichnungen von einer Festung von1456. Zu dieser Zeit war ein Stapelplatz an der Donau. Landesfürstliche Urkunden sind mit 1477 und 1495 datiert. Winkl weist eine geschlossene Zeilenverbauung mit überwiegenden Zwerchhöfen auf. Kirche zum Heiligen NikolausDas Plateau, auf dem sich die Kirche befindet, diente einst den Herren von Winkel als Burgareal mit umgebendem Wassergraben. Um 1135 ist erstmals ein Vertreter des Geschlechtes im Ort erwähnt, und zwar namentlich Poppo als Ministeriale der Babenberger. Er und seine Nachfahren übten das Vogteirecht über weite Teile des Wagramlandes aus. Ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam der rasche Niedergang der Winkler, 1463 erfolgte wahrscheinlich der Abbruch der Burg. Es blieb nur ein Teil der ehemaligen Burgkapelle erhalten, die in den folgenden Jahrhunderten erweitert wurde. Bei einer gründlichen Renovierung um 1860 ersetzte man den Holzturm durch einen gemauerten. Die Flachdecken des Seitenschiffes und des Langhauses wichen einem Kreuzgrat- bzw. einem Kreuzrippengewölbe. Gleichzeitig entstanden die Empore und der überwölbte Aufgang zum Musikchor. Bei einer Begehung der Kirche im Jahr 2003 fand man im Dachraum des Seitenschiffes eine Secco-Malerei (Malerei auf trockenem Untergrund) aus der Zeit zwischen 1200 und 1230, die den Sündenfall mit Adam und Eva und einen Reiter darstellt. Durch den späteren Anbau der Seitenkapelle konnte sich diese Malerei im Dachraum über die Jahrhunderte hinweg gut erhalten. Sie wurde 2005 fachkundig restauriert. |